Der Krater von Bandama befindet sich im Nordosten von Gran Canaria, nicht weit, ca. 10 Kilometer, von der Hauptstadt Las Palmas entfernt. Das Gebiet eignet sich hervorragend für einen Ausflug von Las Palmas aus. In weniger als 30 Minuten ist man z.B. vom Hafen von Las Palmas, einem Kreuzfahrtschiff oder Hotel, an diesem Ausflugs- und Wanderziel.
Infos zu den Wanderungen am Bandama etwas weiter unten und am Schluss ein Video einer Rundwanderung um den Krater.
Im Bild unten, die Strasse die zum Aussichtspunkt führt.
Videos von einer Wanderung um und in den Bandama Krater
Es gibt zwei Möglichkeiten am Bandama Krater zu wandern. Eine Wandertour führt in den Krater hinein und durch den Kratergrund und die zweite Wanderung geht oben rund um den Kraterrand herum. Unten ein Video der beiden Touren.
Im folgenden Video sehen wir die beiden Wanderungen aus der Vogelperspektive. Sozusagen ein virtueller Rundflug über die zwei Wandertouren am Bandama Krater.
Allgemeines zum Krater von Bandama
Etwas nördlich des Kraters von Bandama, befindet sich der Vulkankegel Pico de Bandama. Der Berg ist gute 570 Meter hoch und dort oben gibt es einen Aussichtspunkt, den man mit dem Auto erreichen kann. Vom Pico de Bandama bieten sich bei schönem Wetter wunderbare Ausblicke auf den Nordosten von Gran Canaria bis nach Las Palmas und im Osten bis zum Flughafen von Gran Canaria.
Der Bandama Krater ist der grösste noch gut sichtbare Vulkankrater von Gran Canaria, er hat ca. 1100 Meter Durchmesser und ist etwa 200 Meter tief.
Das Gebiet Bandama Krater und Vulkankegel an sich entstand vor ca. 4000 bis 5000 Jahren, als Folge von Spaltenausbrüchen und einer freatomagmatischen Explosion, beim Zusammentreffen von Grundwasser mit der Magma, die den Krater schuf.
Wahrscheinlich war dort auch der letzte Vulkanausbruch auf Gran Canaria. Man hat verkohlte Holzreste gefunden die auf ca. 1970 Jahre zurück datiert wurden.
Geschichte
Der Name stammt von einem flämischen Einwanderer, Daniel Van Damme, der im 16. Jh. dieses Gebiet besiedelte und im Kratergrund Wein pflanzte.
Vor der spanischen Eroberung besiedelten die Ureinwohner von Gran Canaria dieses Gebiet, am Nordrand des Kraters gibt es noch die Reste einer Siedlung, die sog. Cuevas de los Canarias, mit Wohnhöhlen und einer grossen Speicherhöhle für Vorräte.
Oberhalb der Höhlen finden sich Felsritzungen von alten Schriftzeichen der Ureinwohner, die allerdings schwer zu erkennen sind.
Nahaufnahme einer Einritzung bzw. Vertiefungen evtl. durch Einmeisseln.
Blick von den Höhlen der Ureinwohner zu dem kleinen Bauernhof im Kratergrund, man sieht die Felder wo noch Landwirtschaft betrieben wird.
Als die Spanier das Gebiet besiedelten waren die Vulkane um den Bandama noch weitgehend mit Bäumen, wie Palmen, Kanaren Ölbaum (Olea Europaea) oder Pistaziensträuchern (Pistacia Lentiscus) bewachsen. Letzt genannte Pflanze ist auch der Namensgeber des Nachbarberges des Bandama, dem Monte Lentiscal.
Leider haben dann die Bewohner von Telde und Las Palmas bis zum 19 Jhr. zum grossen Teil die gesamte Vegetation abgeholzt und zu Brennholz verarbeitet. Dieses Holz wurde unter anderem für die Kalköfen des nahe gelegenen Ortes „Hornos del Rey“ und für das Brennen von Ton in Atalaya genutzt.
Auch der Weinanbaus spielt schon seit langem eine wichtige Rolle in der Region. Das Gebiet von Monte Lentiscal, Bandama und Santa Brigida gehört zu den wichtigsten Weinanbaugebieten von Gran Canaria, wo der Wein auf der schwarzen Vulkanerde besonders gut gedeiht.
Wandern beim Bandama
Abgesehen von einem einfachen Ausflug mit dem Auto kann man am Bandama Krater auch gut wandern.
Es können zwei Wandertouren gemacht werden.
Einmal rund um den Kraterrand und die zweite Tour führt uns auf einem Weg in den Krater in dem man eine Runde drehen kann.
Wanderung in den Krater von Bandama
Technische Daten der Wanderung:
Strecke: ca. 3,5 Kilometer
Höhenmeter: 390
Dauer: ca. 2 Stunden ohne Pausen
Schwierigkeit: 1-2 siehe hier
Allgemeine Infos zu den geführten Wanderungen auf Gran Canaria, Ausrüstung und Preise hier.
Beschreibung der Wandertour
Die Wanderung in den Krater von Bandama ist im allgemeinen relativ leicht auf gut ausgebauten Wegen. Es geht über einen Serpentinenweg bergab bis zum Kratergrund. Dafür benötigt man ca. 30 Minuten. Da es auf dem Weg fast immer Rollsplitt gibt muss man darauf achten nicht auszurutschen. Knapp vor der halben Bergabstrecke gibt es einen Aussichtspunkt von wo man den Krater gut überblicken kann.
Am Kratergrund angekommen kann man entweder rechts oder links herum wandern.
Wenn man nach links geht kommt man an einem alten Bauernhaus vorbei wo auch noch ein paar kleine Felder bewirtschaftet werden. Dort gibt es einen alten Korndreschplatz
und auch noch die Überreste einer alten Weinpresse die vom Weinanbau im Krater zeugt.
Es geht weiter in einer Runde vorbei an alten aufgelassenen Feldern bis wir auf der Westseite des Kratergrundes an ein paar Höhlen vorbei kommen.
Im Winter blühen im Kratergrund so allerhand Blumen.
Eine der eher seltenen Pflanzen auf Gran Canaria ist die „Ahornblättrige Strauchpapel“ (Lavatera Phoenicea)
Dort im Schatten der verschiedenen Bäume kann man gut Pause machen.
Danach geht es weiter in Richtung Bauernhaus wo wir kurz davor wieder auf unseren Weg treffen.
Nun geht es den gleichen Serpentinenweg wieder Bergauf, den wir vorher bergab gelaufen sind.
Wanderung um den Kraterrand von Bandama
Technische Daten der Wanderung:
Strecke: ca. 3,5 Kilometer
Höhenmeter: ca. 230 akkumuliert bergauf/bergab
Dauer: ca. 1,5 Stunden ohne Pausen
Schwierigkeit: 1-2 siehe hier
Allgemeine Infos zu den geführten Wanderungen auf Gran Canaria, Ausrüstung und Preise hier.
Beschreibung der Wandertour
Die Wanderung um den Kraterrand von Bandama hat eine etwas andere Charakteristik, da diese immer am Rand der Caldera entlang führt.
Man hat meist recht schöne Ausblicke nach rechts in den Krater und nach links auf die umliegende Landschaft.
Ein Teil, ca. 1/3 verläuft auf leichten Wegen, Strasse usw. entlang. Der Rest führt uns auf meist einfachen, nur manchmal etwas schmalerern Wanderwegen bergauf/bergab am Kraterrand entlang.
Der Weg ist meist ausreichend breit, ca. 1 Meter, nur auf einem kurzen Stück von ca. 3 Minuten ist er etwas schmaler und es ist zumindest ein bisschen Schwindelfreiheit gefragt. Mit Personen die keine extremen Probleme mit Höhenschwindel haben ist dieses Stück keine Problem, es geht nicht senkrecht auf den beiden Seiten bergab sondern einen etwas steileren Hang der teilweise auch mit Sträuchern bewachsen ist.
Am Anfang des Rundwegens bieten sich schöne Ausblicke in Richtung Las Palmas und die unter uns liegenden Weinfelder von Mondalon und andere.
Es geht immer ein bisschen bergauf/ bergab über die Südseite, mit Blick in den Barranco de las Goteras. Am Schluss erwartet uns noch ein etwas steilerer Aufstieg bis zum Golfplatz von Bandama der durch sein Grün besonders im Sommer und im Herbst aus der eher trockenen Landschaft heraus sticht.
Im Bild unten einige Drachenbäume am Golfplatz von Bandama
Hier noch ein Video einer Rundwanderung auf dem Kraterrand von Bandama