Firgas ist ein hübscher Ort im Norden von Gran Canaria. In der Gemeinde dreht sich alles ums Wasser. Firgas ist die kleinste Gemeinde von Gran Canaria, hat etwa 7650 Einwohner, liegt auf einer Höhe von 465 Meter und ist eine der wenigen die keine Küste hat. Bei einem Ausflug kann man unter anderen die renovierte Gofio Mühle bestaunen oder den bekannten Brunnen.
Geschichte von Firgas
Der Name Firgas stammt von Namen Afurgad, wie die Ureinwohner von Gran Canaria das Gebiet nannten. Die erste Kapelle die dem San Juan Ortega geweiht war, wurde um die Jahre 1502-1506 gebaut. Von dieser stammt noch der Haupteingang der heutigen Kirche.
Das Gebiet von Firgas gehörte früher zur Gemeinde von Arucas und bekam erst 1766 eine eigene Kirche die aber noch bis 1845 von Arucas abhängig war. 1835 bekam der Ort einen Bürgermeister und wurde damit eine eigene Gemeinde.
Vor der spanischen Eroberung war das Gebiet um Firgas dicht mit Lorbeerwald bewachsen. Im so genannten Wald von Doramas spielten sich auch wichtige Szenen bei der Eroberung der Insel ab.
Schon Anfang des 16 Jh. war ein wichtiger Wirtschaftszweig der Zuckerrohranbau. Durch den Wasser- und Holzreichtum gab es im Gebiet mindestens drei Zuckermühlen. Bis Anfang des 19 Jh. wurde noch Land in der Region verteilt. Leider fiel dem Landhunger und vor allem dem Zuckerrohranbau praktisch der ganze Lorbeerwald zum Opfer.
Der Ort Firgas lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft. Es werden dort Kartoffeln, Zitrusfrüchte und weitere Obstbäume angebaut als auch Viehzucht, vor allem Schafe und Ziegen gehalten. Bekannt und noch etwas besonderes sind die Terrassenfelder wo auch noch heute, wenn auch nur noch in geringen Ausmass , Brunnenkresse angebaut wird.
Ein weiter wichtiger Wirtschaftszweig ist die Gastronomie im Ort und die Mineralwasser Abfüllstation mit dem Namen Firgas, einem der bekanntesten Mineralwasser der Kanaren.
Sehenswertes in Firgas
Der Brunnen von Firgas
Die wichtigste oder bekannteste Sehenswürdigkeit von Firgas ist der Brunnen, Paseo de Gran Canaria. Dieser wurde 1995 eingeweiht. Der Brunnen soll den Wasserreichtum darstellen. Auf der rechten Seite, bergauf, findet man kleine Bänke mit den Wappen aller Gemeinden von Gran Canaria und einem typischen Bild. Diese Bilder sind aus Fliesen hergestellt die aus Sevilla stammen.
Ein paar Meter weiter oben befindet sich der „Paseo de Canarias“ mit einer Reliefdarstellung von jeder Kanarischen Insel, dem dazugehörigen Wappen und einen typischen Bild.
Die Kirche und das Pfarrhaus
Die Kirche von Firgas, San Roque, wurde auf den Ruinen einer früheren Kapelle aus dem 17 Jh. gebaut. Sie wurde Mitte des 19 Jh. eingeweiht. Der heute zu sehende Bau stammt allerdings vom Ende des 19 und Anfang des 20 Jhr. Die Kirche ist dem San Roque geweiht, dem Beschützer vor der Pest und weiteren Seuchen. Es handelt sich um eine zweischiffige Kirche aus einer Mischung von verschiedenen Baustielen (Klassische Elemente, Moderne Elemente, Holzarbeiten im Mudejar Stil etc.) mit schönen Glasfenstern die interessanterweise unregelmässig über die Mauern verteilt sind. In der Kirche finden sich einige Figuren wie der San Cayetano, San Francisco und San Juan Ortega. Das ursprüngliche Bildnis des San Roque, dem die Kirche geweiht ist, befindet sich heute im Diözesan Museum in Las Palmas. Der jetzt zu sehende San Roque stammt aus dem Jahre 1905. Ähnliches geschah auch mit der Figur das San Juan Ortega, aus dem 15 Jh, heute im Diözesan Museum in Las Palmas.
Daneben steht das Pfarrhaus im Neokanarischem Stil, welches aus der Mitte des 20 Jhr. stammt.
Neben der Kirche befindet sich ein Monument des San Juan Ortega, des ersten Schutzpatron von Firgas.
Casa de la Cultura
Ein weiter wichtiges Gebäude ist das Kulturhaus, Casa de la Cultura, welches früher ein Hotel war und 1872 erbaut wurde. Dort kamen vor allem englische Touristen unter, die das Kurbad im Tal von Azuaje nutzten und vom Hotel in den Barranco mit Eseln gebracht wurden. Heute beherbergt das Gebäude die Bibliothek und verschiedene Säle für Ausstellungen. Das Gebäude hat auch mal als Schule und Rathaus gedient.
Rathaus und Aussichtsterrasse
Hinter der Kirche am grossen Platz befindet sich das Rathaus im Neo Kanarischen Stil welches aus den 40 Jahren stammt. Daneben liegt ein schöner Platz an dem man gute Ausblicke über den Norden von Gran Canaria hat. (Beim Klick auf das Bild sieht man das grösser)
Gofio Mühle
Eine nicht weniger wichtige Sehenswürdigkeit ist ist die renovierte Mühle und die daneben liegende Mais und Getreide Rösterei. Diese stammt aus dem 16 Jh und ist die älteste noch, oder wieder, funktionierende Mühle auf Gran Canaria. Dort wurde der so beliebte Gofio hergestellt. Die Mühle kann am Vormittag bis 14 Uhr besichtigt werden. Daneben liegt auch noch ein kleines Museum (ehemaliges Lager für das Getreide) wo es vor allem um eine besondere Persönlichkeit aus dem Ort Firgas geht.
In der Nähe von Firgas im Baranco de Azuaje befinden sich die Überreste eines ehemaligen Kurbades. Weiter hinten Im Tal sieht man noch einige Überreste von den früheren Felder die heute praktisch alle aufgelassen sind.
Das Tal selbst ist Naturschutzgebiet und eines der letzten Reste des ehemaligen Lorbeerwaldes von Doramas. Unten ein Bild im Winter. Wie man sieht kann es im Norden von Gran Canaria um diese Jahreszeit schon mal recht düster aussehen und auch einiges regnen.