Gran Canaria war nie ein Gebiet wo viele Olivenbäume gepflanzt wurden. Im Vergleich zu den Quadratkilometer grossen Anbauflächen auf dem spanischen Festland fehlt einfach auch der Platz.
Der Olivenbaum kam schon kurz kurz nach der Eroberung von Gran Canaria auf die Insel und hat sich erstaunlich gut an die trockenen Hänge des Südostens angepasst. Die Bäume wurden vor allem an den Rändern der Felder und auf Gebieten gepflanzt, die für andere Landwirtschaft nicht zu gebrauchen waren.
Wer in diese Region einen Ausflug plant findet heutzutage immer mehr Olivenbäume, die dort von den Landwirten gepflegt werden.
Besonders im Gebiet zwischen Aguimes, Santa Lucia und San Bartolome wir dieser Art von Landwirtschaft, nach längerer Pause, wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt.
Neben dem Verkauf der Oliven wird ein besonderes Augenmerk auf hochwertiges Olivenöl gelegt.
Die Produktion von hochwertigem Olivenöl ist auf den Kanaren im Moment im Aufwärtstrend. Alle Inseln haben die Anbauflächen in den letzten Jahren vergrössert. Es gibt im Moment 18 Ölmühlen/Hersteller auf den Kanaren die ein Extra Virgen Olivenöl produzieren, 9 davon sind auf Gran Canaria, 5 auf Fuerteventura und 4 auf Teneriffa.
Gran Canaria ist der grösste Olivenölproduzent der Kanarischen Inseln mit einer Produktion von ca. 80.000 Litern im Jahr und ca. 70.000 Olivenbäumen. Diese sind inzwischen über die ganze Insel verteilt. Die höchste Konzentration ist aber immer noch im Südosten zwischen Aguimes, Santa Lucia und San Bartolome wo diese auch die längste Tradition haben.
Auf Gran Canaria befinden sich drei Ölmühlen in Aguimes, zwei in Santa Lucia, eine in Ingenio, zwei in Telde und eine in Agaete.
Auf den Kanarischen Inseln gibt es ca. 300 Hektar Olivenabaufläche die zwischen 2 und 3 Millionen Kilo Oliven produzieren und ca. 200.000 Liter Olivenöl.
Die Oliven selbst kann man ausser bei den Fincas auch sehr gut auf den Märkten kaufen, die auf der Insel abgehalten werden. Auch diese Märkte sind ein beliebtes Ziel für einen Ausflug, auch bei den Einheimischen. Die Oliven werden in Mojo eingelegt und bekommen dadurch einen besonderen Geschmack.
Die bekannteste Olivenart ist die „Verdial de Huevar“ die auch Olive „del Pais“ oder Verdial von Gran Canaria genannt wird. Abgesehen davon gibt es aber noch einige weitere Sorten die angebaut werden. Im Gegensatz zu den Gebieten auf dem spanischen Festland oder anderen Olivenanbaugebieten werden die Früchte auf der Insel nicht vom Baum „geschüttelt“ sondern es werden alle einzeln mit der Hand gepflückt.
Zum einen hängen die Früchte, durch den ständigen Wind in den entsprechenden Gebieten, relativ fest an den Bäumen, zum anderen verlieren die Oliven durch das Herunterfallen an Qualität, bekommen Druckstellen und dadurch einen höheren Säuregehalt der nicht zu einem hochwertigem Olivenöl passt. Die Oliven werden dann gewaschen und zu einer Masse verarbeitet. Eine Zentrifuge, keine Presse, separiert dann das Öl vom Rest.
Bei einem Ausflug kann man die Hersteller besuchen. Dafür muss man sich allerdings vorher anmelden.
Bei einer Probe des Olivenöls sollte dieses nicht kalt sein, am besten um die 28 Grad, weil sonst die Aromen sowohl des Geruchs als auch des Geschmacks nicht zur Geltung kommen. Am besten ist eine Probe zusammen mit Weissbrot womit das Öl sehr gut schmeckt.
Hier noch ein Link zu den Preisträgern der Agrocanarias 2016 wo das beste Olivenöl der Kanaren gewählt wurde.