Eine der wichtigsten landwirtschaftlichen Güter auf den Kanaren und natürlich auch auf Gran Canaria ist die Banane.
Bei einem Ausflug auf eine Bananenplantage lernt man alles über die Pflanzung, die Ernte und die Weiterverarbeitung dieser Frucht.
Besuch einer Bananenplantage auf Gran Canaria
Ein unvergesslicher Baustein für euren Ausflug auf Gran Canaria ist der Besuch einer traditionellen Bananenplantage. Taucht mit uns in die faszinierende Welt der kanarischen Banane, den berühmten „Plátano de Canarias“, ein und entdeckt ihre lange Geschichte, den Anbau und ihre immense Bedeutung für die Insel.
Während unseres Rundgangs auf der Plantage werdet ihr hautnah miterleben, wie diese besonderen Früchte geerntet und weiterverarbeitet werden. Ihr erhaltet spannende Einblicke in den Produktionsprozess – von der Pflanze bis zur Verpackung. Auf der Plantage wachsen verschiedene Bananensorten, deren Besonderheiten uns anschaulich erklärt werden.
Je nach Saison und Reifegrad habt ihr die Gelegenheit, einige der Bananensorten frisch zu probieren und den unverwechselbaren Geschmack der kanarischen Banane zu erleben.
Zum Abschluss des Besuchs wartet noch ein besonderes Highlight: Eine Verkostung von Spezialitäten wie Bananenlikören, Marmeladen und sogar Käse – ein echter Genuss für die Sinne!
Erlebt den Charme und die Tradition des Bananenanbaus auf Gran Canaria bei diesem besonderen Ausflug.
Kosten für den Besuch der Bananenplantage
Die Kosten für den Besuch auf der Plantage belaufen sich in der Saison 2024 auf 14 Euro pro Person.
Kurze Geschichte der Banane
Die Bananen stammen ursprünglich aus dem südostasiatischen Raum. Sie kamen von dort über die alten Handelswege auf See über Madagascar nach Afrika. Dort breiteten diese sich dann schon im 6 Jh. nach Christus über den südlichen Mittelmeerraum und den afrikanischen Tropengürtel nach Westen aus. Auf ihren Entdeckungsfahrten Anfang des 15. Jh. nahmen die Portugiesen die Bananen dann von Equatorial Guinea mit und pflanzten sie auf den Kapverden, Kanaren und Madeira, um sich mit frischen Lebensmitteln zu versorgen. Die Spanier nahmen anschließend die Bananen nach Amerika mit.
Der Anbau von Bananen als wichtige Pflanze für den Export begann in den 50er und 60 er Jahren des 19 Jhr. In grossem Stil begann der Export Ende des 19 Jh. auf den Kanaren. Vor allem englische Händler waren maßgebend daran beteiligt. In den 1880 er und 1890 er Jahren war Teneriffa und auch Gran Canaria die Inseln, die durch den starken englischen Einfluss den Bananenexport mit immer grösseren Schiffsladungen nach Grossbritannien ins Laufen brachte. Anfang des 20 Jh. war der Bananenexport nach England, aber auch in andere zentraleuropäische Länder, ein sehr wichtiger Exportfaktor der Kanaren.
Vor allem nach dem 2 Weltkrieg, durch den Us amerikanischen Einfluss und den dazu gehörenden Bananenexportriesen aus Amerika ging der Export immer mehr zurück.
Die Banane auf den Kanaren
Die Banane (Musa) ist eine Staude, eine krautige Pflanze, und kein Baum. Sie hat ein Rizom, eine Art Knolle, und nur schwache Wurzeln. Durch die schwache Verwurzelung müssen die Bananenpflanzen abgestützt werden. Macht man das nicht würde die Pflanze, durch das Gewicht der Fruchtstände, welche mehr als 50 Kg. erreichen können, umfallen.
Es gibt ca. 100 Arten der Gattung Musa von denen ca. 30 zu den essbaren Bananenpflanzen zählen.
Den Stamm, was kein richtiger verholzter Stamm ist, bilden die Blätter. In der Mitte kommt dann der Fruchtstamm heraus an dem sich die Bananen bilden.
Ein Verwandter der Bananenstaude ist die Strelizie. Diese ist keine einheimische Pflanze der Kanaren sondern stammt aus Südafrika.
Die Bananen auf den Kanaren stammen hauptsächlich vom „Cavendish“ Typ ab. Die wichtigsten Sorten sind die „Pequenia enana“, „Gran enana“ und die „Gruesa palmera“.
Da Bananen wärmeliebende Pflanzen sind wachsen diese auf Gran Canaria hauptsächlich in den unteren Regionen bis ca. 300 Höhenmeter.
Ca. 90 % der auf den Kanaren angebauten Bananen wird auf das spanische Festland exportiert. Nur 10 % wird auf den Inseln selbst verbraucht.
Ein ganz geringer Anteil von ca. 0,05 % werden in andere Länder ausserhalb von Spanien exportiert.
Ausflug durch eine Bananenplantage
Unten auf dem Foto sieht man einen noch recht jungen Fruchtstand. Oben sieht man schon die kleinen Bananen und das grosse rötliche Gebilde unten sind die Hüllblätter der weiteren Bananen die darunter wachsen. Viele Leute verwechseln das mit der Blüte, welche es natürlich nicht ist.
Auf dem nächsten Bild ist der Fruchtstand schon etwas weiter. Man sieht gut die Bananen und ganz unten die restlichen roten Hüllblätter. Nun sieht man auch die wirklichen Blüten. Das ist das helle Gebilde, was an jeder Banane am Ende sitzt.
Der Fruchtstand ist praktisch voll ausgebildet. Je nach Meereshöhe und Geschick des Landwirtes wiegt so ein reifer Fruchtstand zwischen 30 und 60 Kilo.
Ausflug in eine Genossenschaft auf Gran Canaria
Die reifen Bananen werden geerntet und kommen in einen der vielen Weiterverarbeitungsbetriebe die es auf Gran Canaria gibt und die man bei einem Ausflug besichtigen kann.
Die Bananen werden mehrmals gereinigt.
In dieser Station werden die Bananen aussortiert und auf Plastikschalen gelegt von denen diese weiter in Kartons verpackt werden.
Der besondere Geschmack der Bananen aus Gran Canaria
Es gibt einige Gründe warum die Kanarischen Bananen einen besseren Geschmack haben, als Bananen die von Amerika stammen und in Mitteleuropa verkauft werden.
Ein wichtiger Grund ist der höhere Reifegrad, durch das längere Reifen an der Bananenstaude. Dies begründet sich aus dem kürzeren Transportweg von den Kanaren nach Spanien, bzw. nach Europa, welcher durchschnittlich 20 Tage kürzer ist. Diese Zeit können die Früchte länger an der Staude hängen.
Die Banane der Kanaren hat einen höheren Feuchtigkeitsgrad was sich positiv auf den Geschmack auswirkt.
Durch das etwas kühlere und variablere Klima der Kanaren, gegenüber den Gebieten in Mittel und Südamerika, benötigt die Frucht insgesamt längere Zeit bis zur entsprechenden Reife. Auf den Kanaren sind die Bananen durchschnittlich 6 Monate an der Staude und in Amerika ca. 3 Monate.
Auch das wirkt sich auf das Aroma und die bessere Reife aus.
Leider sind die Bananen der Kanaren auch teuerer als die Importbananen aus Amerika. Das liegt zum Teil in den schon oben genannten Gründen der längeren Reifedauer als auch an den hohen Wasserkosten auf den Inseln.
Ein weiterer sehr wichtiger Faktor sind natürlich auch die Lohnkosten welche in Amerika nur bei einem fünftel oder weniger liegen. Dort verdient ein Arbeiter auf einer Plantage vielleicht 200 oder 250 Dollar im Monat und soziale Sicherheit (und damit verbundene Kosten) gibt es dort meist auch nicht.
Das alles schlägt sich natürlich im Preis nieder.