Über den Ursprung der Namensgebung der Kanarischen Inseln gibt es viele Geschichten und Erzählungen.
Die Geschichte der Kanaren reicht weit in die Vergangenheit zurück. Der erste Text der mit einigermassen grosser Sicherheit von den Kanaren erzählt stammt von Plinius dem Älteren (23 -79 nach Christus). Er erwähnt als erstes eine Insel mit dem Namen „Canaria“ womit er Gran Canaria meinte, welche dann namensgebend für das ganze Archipel stand.
In seinem naturgeschichtlichem Werk „Naturalist Historia“ fasste er das damalige Wissen aus Werken, verschiedener Disziplinen, seiner und früheren Epochen zusammen. In seinem 6. Buch beischrieb er als erstes die „Purpur Inseln“ und die „Inseln der Glücklichen/Glückseligen“. Von denen König Juba II. von Mauretanien genauere Informationen gesammelt hatte.
Juba II (geb. 52 v. Chr.) war ein Prinz, den das Römische Imperium in Marokko und Algerien eingesetzt hat. Der gebildete Monach regierte von 25 vor Chr. bis 23 nach Chr. und war einer der wichtigsten einheimischen Regenten in dieser Zeit des Römischen Reiches.
Seiner Neugier ist es zu verdanken dass er alle Ecken seines Königreiches erforschen liess und auch Expedition auf die Inseln im Westen seines Reiches schickte.
Diese Berichte bekam auch der Römische General Marco Vipsanio Agripa in die Hände, der alle Informationen aus dem römischen Reich sammelte. Dieser brachte dann als erstes die „Fortunata Insular“ auf eine Landkarte.
Auf diese Berichte baute dann Plinius seine Schriften auf. Abgesehen von geografischen Informationen über die „Fortunatae Insulae“ gibt es infos über die Flora, Fauna, Klima und auch die Menschen die dort lebten. Ausserdem gab er sechs Inseln einen lateinischen Namen. Eben unter anderem „Canaria“
Die Berichte von Juba II sprachen auch von vielen gossen Hunden, die auf einer Insel „Canaria“ zu finden sind und von denen einige an den Hof des König Juba gebracht wurden. Daher wurde der Name „Canaria“ oft mit dem lateinischen Wort „canis“ für Hund, in Verbindung gebracht.
Aktuelle Forschungen gehen aber davon aus das der Name von einem nordafrikanischem Stamm aus dem Atlas stammt die „Canarii“ genannt wurden.
Der Berberstamm mit dem Namen „Canarii“ wurde auch von Plinius an anderer Stelle seiner Schriften erwähnt.
Ein weiters Argument gegen die Theorie der Hunde war auch, dass die ersten Europäer, bei ihrer Ankunft, nur kleine Hunde auf den Kanaren vorfanden.
Eine weitere Theorie wurde von José Juan Jiménez vom archäologischen Museum von Teneriffa (Museo Arqueológico de Tenerife) vorgestellt.
Danach geht der Name auf die Seehunde, genauer Mönchsrobben (Monachus monachus) zurück, die damals den Macaronesischen Bereich, wozu auch die Kanaren gehören, besiedelten. Jose Juan Jimenez geht davon aus dass es sich um einen Übersetzungsfehler handelt und die damalige Expedition keine Hunde, sondern Seehunde (Mönchsrobben) von den Kanaren mitbrachten.