Man liest ja immer wieder in allen möglichen Publikationen im Internet über die Pinien und Pinienwälder auf Gran Canaria und den Kanaren.
Hier mal eine kurze Klarstellung zum Thema.
Zur Pinie
Die Pinie (lat. Pinus Pinea) gibt es nur im Mittelmeergebiet und zwar im Norden des Mittelmeeres. Die Pinie gehört zu den Kieferngewächsen (Pinaceae) genauso wie die Kanarische Kiefer. Vor allem bei den Nadeln sieht man einen grossen Unterschied. Bei der Pinie finden sich normalerweise 2 Nadeln an einem Trieb. Auch die Zapfen sind anders.
Auf den Kanaren gibt es prinzipiell keine Pinien und schon gar keine Pinienwälder.
Früher wurden auch andere Kiefernarten auf den Kanaren zur Aufforstung gepflanzt. Da sind vor allem Kalifornische Kiefern (Pinus Radiata) als auch aus dem Mittelmeerraum stammende Aleppo Kiefern (Pinus Halepensis) die aber auch nichts mit der Pinie zu tun haben, ausser das alle zu den Kieferngewächsen gehören.
Die Kanarische Kiefer
Die Kanarische Kiefer ist ein einheimisches, d.h. endemisches Gewächs auf den Kanaren. Sie zeichnet sich durch eine dicke und sehr brandresistente Borke aus. Durch die vielen Brände in den vergangenen Millionen von Jahren, durch die Vulkanausbrüche, haben sich die Kiefern angepasst. Sie überleben meist auch obwohl alle Nadeln und Äste verbrannt sind.
Die Kanarische Kiefer hat drei lange Nadeln (die 15 bis 30 cm lang werden können) an einem Trieb, die ein bis drei Jahre leben.
Die findet sich auf den Gebieten ab 800 Höhenmeter bis 2200 Metern über dem Meer.
Die Kanarische Kiefer kann einige hundert Jahre alt werden. Leider gibt es durch die massiven Rodungen in den vergangen Jahrhunderten kaum noch Kiefern die über 200 Jahre alt sind.
Die Kanarische Kiefer hat ein hartes Holz und wurde viel als Bauholz genutzt. Das rötliche, harzreiche Innenholz, auf den Kanaren Tea genannt, war besonders interessant.
Die Blühte ist von März bis Mai. An einem Baum gibt es männliche und weibliche Blühten. Der weibliche Teil sieht wie ein grüner Zapfen aus der zwei Jahre für das Ausreifen benötigt. Der Baum bildet dann recht grosse Zapfen und die Kerne kann man essen.
Der näheste Verwandte der Kanarischen Kiefer ist eine im Himalaya vorkommende Art. Neuere genetische Untersuchungen verschieben die Verwandtschaft aber wieder näher zu den Kiefern des Mittelmeerraumes.
Früher kamen die Vorfahren der Kanarischen Kiefer im gesamten Mittelmeerraum vor, durch die drastischen Klimaänderung starb die Art aber vor ca. 5 Millionen Jahren dort aus.
Wenn die Kiefern älter sind, so ab 100 Jahre, wachsen sie kaum mehr in die Höhe sondern bekommen eine ausladende Krone. Die jungen Kifern sind kegelförmig.
Kanarische Kiefern gibt es auf allen Inseln ausser Fuerteventura und Lanzarote. Auf den beiden letzt genannten wurden diese teilweise gepflanzt, ursprünglich gab es aber höchstens vereinzelt Exemplare, keine Wälder. Auf La Gomera gibt es auch sehr wenige der Bäume.
Die Kanarische Kiefer und das Wasser
Die Kanarischen Kiefern spielen eine wichtige Rolle für den Wassereintrag auf den Kanarischen Inseln.
An den langen Nadeln kondensieren die vorbeiziehenden Wolken und regnen dann ab.
Das ist dann wie ein leichter Regenschauer der aber nur direkt unter der Kiefer zu sehen ist.